Ganz in der Manier diverser anderer Projekte aus dieser Richtung haben sich hier verschiedene Musiker zusammengefunden, die aus verschiedenen Richtungen kommend, in Kombination eine durchaus eigene Note finden konnten. Kennt man z.B. die Label-Kollegen Jerry Joseph oder Danny Dziuk eher als introvertierte Songwriter, so outen sie sich hier als genreübergreifende Kompositeure, die hier eher in Richtung Funk, Soul und Jazz tätig sind – allerdings in der Art, wie das in den 70ern z.B. Steely Dan perfektionierten. Bestes Beispiel hierfür ist die Coverversion des Climax Blues Band Stückes, „Couldn’t Get It Right“, das in seiner ausufernden Form inkl. Jam-Session im Mittelteil auch gleich der Höhepunkt der Scheibe ist. Mit Lagerfeuerromantik oder bloßer Rock Musik, wie sie z.B. Joseph auch zuweilen von sich gibt, hat das nicht mehr so viel zu tun. Hier ist in der Summe dann in der Tat doch etwas anderes herausgekommen, als die einzelnen Teile hätten vermuten lassen. Einschränkend bleibt noch anzumerken, dass die CD – obwohl soundtechnisch und handwerklich brillant – ein wenig die songwriterische Leichtfüßigkeit vermissen lässt, mit der Joseph und Dziuk ansonsten zu Tage treten. Vielleicht hätte man nicht ganz so viel an den Arrangements herumfrickeln sollen. Aber das ist in etwa so, als sich darüber zu beklagen, dass ein Brillant zu stark glänzt.
„Holy Happy Hour“ von Stockholm Syndrome erscheint auf ulftone/edel.