Boomhauer kommen aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus Turku in Finnland. Sie sind zu dritt und spielen Garagenrock. Ihr erstes Album heißt „Wild Human Condition“, und ja, es ist in der Tat wild. Die Jungs um Saku Krappala haben Songs über Gitarrenverstärker, Liebe machen, Eis essen und Vinyl. Was will man mehr?
Weiß der Teufel, wie mächtig die Songs erst live klingen werden, wenn die Finnen Ende des Monats auch nach Deutschland auf Tour kommen. Für die Live-Darbietung scheinen jene zumeist brüllend-brachialen Monster, die meistens die 2-Minuten-Grenze nicht überschreiten, jedenfalls prädestiniert. Von der Garage auf die Bühne: „I’m gonna fix my gear, turn my amplifier on, I wanna get up on a stage and get real fucked up.“ Gehörte das nicht eigentlich in den Subtext? Egal, so sind alle Songs irgendwie liebenswürdig naiv, wie z.B. „Gotta Hear The Music“ (geht in Ordnung), „Let’s Have Some“ (Na was wohl? Klar: „…some ice-cream, cuz you got me runnin‘ hot!“) oder „Slap My Ass“ (Uuuuh!). Und mit „Busted“ findet sich gar ein richtiger Hit. Am Ende sind es 16 gute Songs in 29 Minuten und genug Coolness, um in den Credits den „early Steely Dan“ zu danken und Dinge vom Stapel zu lassen wie: „If you wanna talk about poetry, then, baby, I’m your man.“
„Wild Human Condition“ von Boomhauer erscheint auf Tug Rec/Indigo.
