Braucht die Musikwelt wirklich eine weitere Band, die den Hörer mit auf eine Achterbahn-Fahrt der Gefühle nimmt, die dem Hörer das Schöne und den Schrecken musikalisch vor Augen führt? Wenn es – wie im Falle von Oceansize aus Manchester, England – gut gemacht ist, warum eigentlich nicht? Die Band selbst gibt ihre Einflüsse mit Pink Floyd, Black Sabbath, Can, Cardiacs, Jane’s Addiction, (frühen) Verve, Swervedriver, The Beach Boys und Tortoise an – eine gute Liste, die ihnen auch Vergleiche mit Tool, Nirvana, My Bloody Valentine oder auch Mansun eingebracht hat. Die Rede ist hier also von epischen Song-Strukturen majestätischen Ausmaßes, mit vielen Instrumental-Passagen, aber auch traditionellen, kurzen Rock-Teilen – dazu Mike Vennarts vielseitiger Gesang. Und das alles auf einem – von Chris Scheldon produzierten – Debüt-Album, auf dem wirklich der komplett zur Verfügung stehende Raum genutzt wurde. Platz brauchen die Oceansize-Songs, vor allem einen Platz in der Musikwelt. Den haben sie sich verdient.
„Effloresce“ von Oceansize erscheint auf Beggars Banquet/Zomba/Beggars Group.