Wer vielleicht nach einer Alternative für – sagen wir mal – Harry Connick jr. sucht, der sollte sich einmal mit Tuey Connell beschäftigen. Genauso trocken, knapp und auf den Punkt gebracht wie der Vorreiter – aber weniger aufdringlich und eben nicht mit dem unbedingten Willen versehen, die Frank Sinatra Klientel zu bedienen – arbeitet sich Connell auf dieser Scheibe durch ein Oeuvre, das zur Hälfte aus Coverversionen und zur Hälfte aus eigenen Stücken besteht. Wie so oft, sind es gerade diese, die für die spannendsten Momente auf der Scheibe sorgen. Connell arbeitet mit einem Trio und Geof Bradfield als Gast-Saxophonisten. Gerade dessen Soli lassen einige Stücke brillieren. Ungewöhnlich ist, dass Tuey neben dem Piano und gelegentlich der Gitarre noch ein Banjo spielt – etwas, dass man im Jazz ja nun wirklich nicht so oft zu hören bekommt. Auch die Wahl seiner Coverversionen – z.B. der Soul Klassiker „How Sweet It Is To Be Loved By You“ – ist nicht eben genretypisch. „Under The Influence“ ist eine lebendige, moderne Jazz Scheibe, mit der sicherlich auch Freunde des Songwriting etwas anfangen können.
„Under The Influence“ von Tuey Connell erscheint auf Minor Music/In-Akustik.