Auch wenn es die Posies momentan so richtig gar nicht gibt (die alte Rhythmus-Gruppe hilft bei den Walkabouts aus, während sich Stringfellow und Auer solo oder im Duett rumtreiben), heißt das nicht, dass es nur deswegen kein neues Material geben muss. Es handelt sich in diesem Fall um Überarbeitungen irgendwo liegengebliebener Stücke – so wie die Stones das damals mit „Tattoo You“ machten. In Spanien und den USA schon 1998 erschienen, gibt es „Success“ nun erstmals auch hierzulande. Auf der CD enthalten ist des weiteren als Bonus eine – 2000 entstandene – grandiose, akustisch angelegte EP. Bei jeder anderen Band hätte diese Methode nun zu einer mittelmäßigen Resteverwertung werden können. Nicht so bei unseren Power-Pop-Lieblingen. Nur weil ein Stück nicht auf einer CD Platz findet, wird bei den Posies nicht auf ausgefeilte Arrangements, knackige Riffs, tolle Melodien und bis zu drei Refrains in einem Song verzichtet. Die Überarbeitungen machen sich dabei vor allen in den Stimm-Arrangements bemerkbar, die wieder einmal einen großen Teil der Faszination ausmachen. Eigentlich jeder Titel (auch auf der EP) ist ein Hit – und das will schon was heißen. Darüber hinaus rockt diese CD wesentlich bestimmter, als dies etwa die Solo-Alben der Protagonisten tun. In diesem Sinne müssen wir also weiter die Daumen drücken, dass es demnächst mal wieder eine „richtige“ Posies-CD geben wird – was ja nicht ganz ausgeschlossen ist.
„Success & Nice Cheekbones And A Ph.D.“ von The Posies erscheint auf Houston Party/Indigo.
