Nachschub an der Truemetal-Front, wo Plastikschwerter geschwungen, Fantasycover mit Drachen, Zauberern und Burgfräuleins gemalt werden und wo knödelnde Heldentenöre Hammerfall Konkurrenz machen. Die Schweden Nocturnal Rites beherrschen dieses Genre sogar noch ausgesprochen gut. Ihr fünftes Album „Shadowland“ ist ein zwar nicht besonders abwechslungsreiches, aber solide produziertes, zahlreiche schöne melodische Einfälle aufweisendes Gesellenstück im Bereich Power Metal geworden und bewegt sich somit im Kielwasser von Helloween-Kopisten wie Rhapsody, Labyrinth, Insania und vielen, vielen anderen. Die Stimme von Jonny Lindquist gemahnt dabei manchmal an eine bessere Ausgabe von Bonfire, die Gitarrenarbeit der Saitenzwillinge Norberg und Mannberg ist souverän, aber nie aufdringlich, was man von einigen der Keyboardintros (verantwortlich: Mattias Bernhardsson) leider nicht sagen kann. Dennoch sollte das hier Gebotene insgesamt Freunden der obengenannten Referenzbands definitiv einen Besuch im „Schattenreich“ wert sein.
„Shadowland“ von Nocturnal Rites erscheint auf Century Media Records.