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Süßigkeiten für die Ohren
Die aus Frankreich stammende Band Tahiti 80 hat es sich buchstäblich zum Deutschland-Tourneeauftakt im Februar zur Mission gemacht, die Kälte aus den steifen Gliedmaßen zu vertreiben und ein bißchen Sonne und Frohsinn in die Herzen des Publikums zu bringen. Während sich am Rosenmontag die meisten Leute irgendwo volltrunken und maskiert auf einem Faschingsball wiederfanden, eilte Tahiti 80, die sich übrigens nach einem T-Shirt, das Sänger Xavier Boyer von seinem Vater als Mitbringsel aus der Südsee bekam, benannten, wohl schon der gute Ruf voraus. Es fanden sich nämlich, der Clubgröße entsprechend, genügend Leute im Frankfurter Cooky’s ein, um sich die fünfköpfige Truppe einschließlich Bläser anzuhören und den Abend zuckersüss zu gestalten.
Mit „Yellow Butterfly“, das auch den Opener ihrer aktuellen CD „Puzzle“ darstellt, begann die bedeutungsvolle Aufwärmphase. Diese hielt aber nicht lange an, denn das buntgemischte Publikum hatte sich schnell in die locker-flockigen Rhythmen von Xavier und Co. verliebt. In Windeseile machte sich in der beschaulichen Location eine wohltuende Wohnzimmeratmosphäre breit, die vielen pure Wonne ins Gesicht zauberte. Als Xavier Boyer den dritten Song „Made First (Never Forget)“ mit den Worten „As you can see we are French“ anstimmte, hatte er das Publikum schon lange auf seiner Seite und so ging die Band richtig auf und gab ordentlich Zunder. Besonderen Eindruck hinterließ Bassist Pedro Resende, der auf der Bühne „der“ Mann war und mit sichtlichem Spaß an der Sache hyperaktiv sein Instrument bearbeitete. Im Laufe des Abends, oder man sollte eher sagen, der Nacht (das Konzert begann erst um 23.00 Uhr) erhielten die Zuschauer eine Reise durch die Glanzzeiten der Popgeschichte und Tahiti 80, bestätigte, warum sie in Japan so erfolgreich sind und dort sogar schon einen Award als „Best Artist Of The Year“ einheimsen konnten. Als sie den Non-Album Track „So Deep“ und später „Puzzle“ anstimmten, legte sich die Truppe richtig ins Zeug und lud somit zum freudigen Kopfnicken oder dem ein oder anderen Tanzgelage ein. Während des Konzertes wechselten Sänger und Bassist ihre Instrumente gegen ein Keyboard und zusätzlichen Drums ein und bewiesen eindrucksvoll ihr Können, wobei Xavier beim Instrumentenwechsel durch seine süßen und etwas unbeholfenen Kommentare das Publikum bei Laune hielt. Höhepunkt des Abends war wohl die zweite Singleauskopplung und das Aushängeschild der Gruppe „A Love From Outer Space“, das viele durch das einfallsreiche Lego-Weltraum-Video kannten. Nach insgesamt 18 Songs inkl. Zugaben und einer Unmenge Süßigkeiten im Bauch, die im Cooky’s liebenswerterweise auf den Tischen bereitgestellt wurden, entliessen die Franzosen das Publikum zufrieden und mit einem freudigen Grinsen im Gesicht in die Nacht.
