Wofür der Kanadier Fred Eaglesmith die ungefähr 50 Zossen hingeblättert hat, die im Titel erwähnt werden, weiß man nicht so genau. Nur die Produktion des vorliegenden Albums (Scott Merritt) dürfte ein bißerl mehr gekostet haben. Ist auch gut so, denn dadurch bekommt Eaglesmith’s Standard-Rock-Oeuvre richtig Feuer unter dem Hintern. Denn beim Arrangement und der soundtechnischen Umsetzung der Blues-, Country- oder Rockabilly-Rocker hat man sich echt was einfallen lassen. Ohne die Sache allzu offensichtlich technokratisch anzugehen, sind hier alle Möglichkeiten moderner Mehrspurtechnik aufgewendet worden, um mit ungewöhnlichen Ansätzen und ergo Ergebnissen hantieren zu können. Das spielt sich meist im Detail ab – mal ein Echo hier, mal ein gedoppelter Drum-Track da, mal ein paar Loops, mal ein paar Effekte – aber stets im Sinne und im Dienste des Songs. Und das muß einem der Neid lassen: Die sind auch nicht von schlechten Eltern. Denn Eaglesmith weiß, was gute Hooklines und Melodien sind. Lediglich der allzu standardisierte Opener „Blue Tick Hound“ hätte irgendwo ins Mittelfeld gehört. Ansonsten ist „50 Odd Dollars“ aber in der Tat eine Killer-Platte!
„50 Odd Dollars“ von Fred Eaglesmith erscheint auf Blue Rose Records/Zomba.