Nein, es handelt sich nicht um B.B.King und auch nicht um den andern, dessen Major-Firma zwecks besserem Abverkauf ebenfalls immer wieder illustre „Who is Who’s“ zwangsverordnet mitmusizieren lässt. Ach ja, John Lee Hooker. Das ist nicht schön. Andererseits kommt von der alten Garde eben nix neues mehr. Ein kleines Label zum in Ruhe und Würde altern wäre sicherlich passender. So eins wie Stumble zum Beispiel. Die Hamburger Firma von Thomas Ritter hat es innerhalb von fünf Jahren zum vielleicht geilsten Blues-Label Deutschlands gebracht. Die Hildesheimer B.B. & The Blues Shacks feiern eben dort ihr 10jähriges mit 2 CD’s unter dem Motto: „Straight Blues Big Swing“. Mit einer Blues Edition und einer Swing Edition. Das Artwork des Covers ist gefährlich retrogestylt und die 4 Shacks sehen aus wie 4 Shacks (engl. für Baracke) die Karneval ein auf 50’s machen. Aber es passt. Gleich die ersten Töne der Blues Ed. bringen besten R’B Shuffle mit dreckiger Mundharmonica. Und lauter coole Bluesbrecher für zum angeben an der Ampel (Arm raus, Tolle hoch). Alles selbstgeschrieben! Brian Setzer- und Jump’n Jive Fans und Faninnen schieben die Swing Ed. ein und freuen sich und haben sofort gute Laune. Hier gibt’s Coverversionen der 40er und 50er. Inklusive Gebläse. Schwer beeindruckend ist auch der Sound der Platten. Es klingt authentisch nach altem Kram. Sehr räumlich und warm das ganze. Dem Einwand, warum nicht gleich mit den Originalen aus der Ära vorliebnehmen, ist stattgegeben. Doch bedenke: Die Shacks riechen auf der Bühne nicht so modrig wie die längst verstorbenen Vorbilder.
„Straight Blues Big Swing“ von B.B. & The Blues Shacks erscheint auf Polydor.