Überraschend an diesem Album ist lediglich, daß Will Oldham unter seinem eigenen Namen publiziert. Ansonsten gibt’s hier die zweite Folge aus dem Schatzkästlein des Mannes aus Louisville (oder wie Mekons-Sängerin Sally Timms einst sagte: Loonyville), Kentucky. Wieder ist es eine dicke Sammlung von Raritäten geworden – und offensichtlich ist das immer noch nicht alles. Es gibt Single-B-Seiten, Live-Tracks (eine Hommage an o.a. Mekons), Demos sowie Outtakes. Darunter befinden sich solche Schätzchen wie Aufnahmen aus der bisher unveröffentlichten Session mit den Dirty 3 oder ein weiteres Elaborat auf der Groovebox. Oldham erweist sich auch auf diesem Werk – trotz der Vielfalt der Tracks – als konsequenter Verfechter seiner eigenen, skurrilen Ideen, die er gewohnt souverän in Szene setzt. Was hierbei um Gottes Willen nicht „glatt“ oder „schniek“ bedeutet, sondern sperrig und mutig. Trotz der stark schwankenden Soundqualität ist deshalb „Lost Blues Vol 2.“ Nicht nur für Jäger und Sammler ein lohnenswertes Objekt.
„Guaraparo / Lost Blues Vol. 2“ von Will Oldham erscheint auf Domino Records/Zomba.