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Time Tunnel
Laika im Gebäude 9: Da fühlte man sich in der Tat wie auf einer Zeitreise. Allerdings nicht unbedingt in die Zukunft. Das paßt aber, denn Margaret Fiedler und Guy Fixsen bezeichnen sich selbst ja auch als altmodische Band. Aber egal: Laika 2000 – das ist die nächstmögliche Nähe zum Krautrock, in die man kommen kann, ohne sich unwohl zu fühlen. Vergangen sind die Zeiten, wo das Hauptgewicht der Live-Show auf schweißtreibenden Percussion Orgien und Tanzrhythmen pur gelegen hatte. Was heute zählt ist nonchalante Coolness.
Mit bemerkenswert geringem Aufwand – Drums, Baß, zwei kleine Keyboards, zwei Gitarren – zauberten Laika ästhetisch wertvolle, zurückhaltend inszenierte, aber trotzdem dynamische Klangwelten, zu denen man gleichermaßen in Trance wie in Extase geraten konnte – je nach Gusto. Guy Fixsen rief hauptsächlich Klangprogramme ab und Margaret sprechsang dazu und überzeugte mit einer teilweise irrwitzigen, auf jeden Fall aber sympathisch unkonventionellen Gitarrenarbeit. Die Betonung liegt hier in der Tat auf Gitarre, denn egal, wie die Sounds auch verdreht oder verzerrt wurden: Das Grundinstrument klang stets durch. Darin, und in der Art, wie die stoischen Rhythmus konsequent durchgezogen, die Bühnenpräsenz eher negiert und die Monotonie als Mittel zum Zweck wiederentdeckt wurde, lag auch die Nähe zum oben bereits erwähnten Krautrock. Aber dennoch sind Laika keine Kopisten: Zwischen den Zeilen gibt’s die nötige Prise kontemporärer Technik und vor allen Dingen ein exakt durchdachtes Timing (= erträglich kurze Stücke), wodurch genügend kreative Eigenständigkeit erzielt wurde. Einzig die doch recht kurze Gesamtdauer der ganzen Aktion könnte man als Manko anführen. Aber wir wollen ja nicht übertreiben.