Diese Scheibe ist eher ohne besonderen Grund entstanden – denn an Material hat es dem Arbeitstier Nikki ja noch nie gemangelt. „The Last Bandit“ ist ein höchst subjektiver Rückblick auf das Solo-Schaffen des Mannes, der mit den Swell Maps und den Jacobites zwei paradiesvögelige Eckpfeiler der kontemporären britischen Musik mitbegründete. Sein Solo-Schaffen auf mindestens 8 LPs und unzähligen inoffiziellen Tonträgern ist hierbei eine einziges Spiegelbild seiner Obsessionen: Girls, Rock’N’Roll und er selbst – in keiner bestimmten Reihenfolge. Erstmals enthalten sind die Texte und – besonders aufschlußreich – Linernotes, die die Entstehungsgeschichte seiner Elaborate beschreiben. Was Nikki’s Werk so beeindruckend macht, ist weniger die musikalische Kompetenz, sondern die Gradlinigkeit, mit der der Mann seine Visionen umsetzt – und dabei vor allen Dingen eines geblieben ist: Ein Fan. Kaum ein Track, in dem er nicht einem seiner Vorbilder – allen voran den Stones und T-Rex – seine Referenz erweist. Irgendwann sagte er mal: „Meine Scheiben sollen alle klingen, als seien sie in den 70s entstanden – denn du kannst Perfektion nicht übertreffen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
„The Last Bandit“ von Nikki Sudden erscheint auf Glitterhouse.