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New Forms im Kurzformat
Drum’n’Bass hat mittlerweile einen schweren Stand in Zeiten da 2Step in den Clubs regiert. Roni Size ist die Speerspitze einer Bewegung, ohne dass noch wirklich viel Substanz dahinter vorhanden ist. Ob live oder als Konserve, nach Namen wie 4Hero, Storm, Andrea Parker muss man mittlerweile wieder richtig suchen.
So war die Überraschung auch nicht wirklich gross, dass die Markthalle nur gerade mal zu einem guten Drittel gefüllt war. Besucht allerdings von einem dankbaren und tanzfreudigen Publikum. Nach anfänglichen Soundproblemen und dem Hinweis an den Mischer(!!!), dass die komplette rechte PA-Seite stumm war, konnte es dann aber endlich losgehen. Roni Size und seine Crew um die vorzüglichen DJs Krust und Die spielten sich nicht nur durch das neue Album, sondern bedienten sich bunt verstreut auch der Highlights des sensationellen Debuts „New Forms“, welches vor drei Jahren für so viel Furore sorgte. Und dennoch wollte über die ganze Länge der berühmte Knoten nicht platzen. Nicht jeder Track muss ausgewalzt werden bis zum Exzess, aber hin und wieder hätte man sich gewünscht, etwas tiefer in das eine oder andere Stück einzutauchen. Kein Rausch, in den man sich hineinspielte, sondern viele kleine Portionen, die schnell verschluckt waren und am Ende doch nicht satt machten. Da hilft auch keine Sängerin, die ausschaut als wäre Skin einem Batman-Film entsprungen und ob die Provokation des MCs in Form eines angedeuteten Hitlergrusses das richtige Mittel ist, der Sache Tiefe zu verleihen, bleibt mehr als fragwürdig in Erinnerung. Das Publikum liess sich durch solche Dummheit jedoch nicht beirren, feierte weiter und stand dann doch nach nicht einmal neunzig Minuten schnell wieder in der kalten Hamburger Freitagnacht. Was bleibt ist die Gewissheit, dass der grosse Hype vorüber und die Drum’n’Bass-Gemeinde wieder unter sich ist.
