Mußte sich der poppigere der beiden Crowded-House Brüder bislang ja immer gefallen lassen, im Abschluß ein wenig beliebig daherzukommen, legt er jetzt – nach einer familienbedingten längeren Auszeit – aber mächtig zu. Seine Songs erreichen zwar nach wie vor selten großartigen Klassikerstatus, sind aber im Gegensatz zu früher recht pfiffig in Szene gesetzt. Finn zieht hierbei alle Register, die ein Tonstudio bietet, ohne dabei der Elektronik einen allzubreiten Spielraum einzuräumen. Das Ergebnis sind ungewöhnliche Sounds en gros – von der unwirklich wabernden Gitarre bis hin zu Beatle-esquen Overdrive-Breaks (man denke „Hey Bulldog“). Dazu ließ sich Finn kommode Melodien und nette Texte einfallen und schuf somit eine ziemlich runde – und im Gegensatz zu früher auch interessante – Pop-Scheibe, die sicherlich auch den einen oder anderen Sonntags-Nachmittags-Hit beinhaltet.
„Say It Is So“ von Tim Finn erscheint auf Hypertension.