Immer noch die Hände fest um die Gurgel des guten Geschmacks geschlossen: Die Stranglers…
Yep, da ist sie also, die … (kram, wühl, zusammenbrech, du MUSST echt mal wieder aufräumen, Junge..) wie’s für mich nach den zwei „Live X-certs“ aussieht DRITTE Live-Veröffentlichung dieser vielleicht wirkmächtigsten und mal ganz sicher intelligentesten Band der britischen Punk-/New Wave-Ära nach den Pistols, die immer insofern an ihrem alten basisdemokratischen Konzept festgehalten haben, dass z.B. auch heute immer noch die Credits immer an die ganze Band gehen, nicht an einzelne Autoren…Und das passt ja auch alles ganz gut, wenn man bedenkt, dass die Stranglers immer zu den am fleissigsten tourenden Bands gehört haben, wenn ihnen das Rock Business dazu eine Chance liess, heisst das.
Die ursprüngliche Besetzung datiert ja noch von 74/75 und präsentierte (ungleich dieser Konzertcompilation) noch Sänger/Gitarrist und Ex-Knasti Hugh Cornwell, der auch hier noch vertretene Trommler Jet Black, Jean-Jaques Burnel (mit Jaco Pastorius einer der ganz wenigen Bassisten, die ich nach den ersten zwei Takten erkennen kann – „gleich am Geschmack erkannt, Chantré, die alte Krätze“ und übrigens begeisterter Kampfkünstler (Karate) und Motorradfanatiker (Marke Triumph – vielleicht liebe ich sein Zeug ja auch aus diesen zwei letztgenannten Gründen so sehr..)). Hier aktuell vertreten sind auch noch Keyboard-Schlüssler Dave Greenfield sowie Cornwell-Saitenquäler-Ersatz Baz Warne sowie der „neue“ Sänger Paul Roberts.
Was haben wir also hier? Wo und wann die Livekonserven eingedost wurden, verrät die sparsam gestaltete Promo-CD leider nicht, trotzdem lässt sich sagen, dass hier die vermutlich relevanteste Werkschau zum Schaffen der Würger vorliegt, und das in überwiegend hinreissenden Versionen – Auf zwei CDs klingen unter anderem an:
Die wunderbar gecroonten Spätwerke „Always The Sun“ oder „Lies And Deception“, die ewig bewegenden Standards wie „5 Minutes“, „Get A Grip“, „Nice And Sleazy“, „Straighten Out“, „Goodbye Toulouse“, „English Towns“, „Princess Of The Streets“, „Hanging Around“ und folgerichtig schliesst die Compilation denn auch ab mit einer oberamtlichen Version von „No More Heroes“. Am heftigsten an- und umgerührt hat mich dann aber tatsächlich die hier enthaltene Version von „Golden Brown“, einem der poppig daherkommenden Edelsteinchen der späteren Würgerjahre. Macht mehr als nur ein bisschen Appetit auf die Deutschlandtournee im Februar… Fette Empfehlung für Fans und Absolute Strangulier-Beginners!
„Live“ von Stranglers erscheint auf SPV.