Wie unschuldig das Cover doch aussieht: Zu sehen ist eine unscheinbare, weiße Feder auf rotem Grund. Diese lässt vielleicht ein wenig Indierock vermuten, man richtet sich auf ein paar nette Melodien ein und dann das… Schrecklich böse kommen diese drei Mädels aus New York City daher. Songtitel wie „Hell Of A Life“ oder „Death Spin“ geben Zweifeln eine relativ geringe Chance. Fast wird es einem Angst und Bange, wenn sich einem erst nach dreimaligem Hinhören erschließt, dass da eine Frau singt und kein Kerl. Die Info ihrer Homepage nennt so etwas „sexier als Satan“. Aha.
Widmen wir uns nun dem Inhalt und nicht der Aufmachung von Platte und Band: Sicherlich haben Sina, Nila und Clementine in ihrer Jugend einen großen Teil ihres Taschengeldes in Metal-Platten der härtesten Sorte investiert und irgendwann in den 90ern auch noch ein wenig in Stonerrock. „Feels So Good When You’re Gone“ ist das zweite Album der Band, mit dem sie den oben genannten Einflüssen offensichtlich Tribut zollen. Insofern ist es fast schon eine Retro-Platte, oder zumindest eine eher zeitlose Angelegenheit, weil sie auch vor drei oder fünf Jahren oder auch erst vier Jahren später hätte erscheinen können.
Charakteristisch sind die dichten Gitarrenriffs, die Schrei-Eskapaden und die harten Beats, was in seiner Gesamtheit meist die Melodie ersetzt. Selten wird auch gesungen statt geschrien, wobei letzteres eindeutig die Lieblingsbeschäftigung von Sängerin Sina zu sein scheint. Nun denn, was immer man dem auch abgewinnen mag, bewiesen wäre zumindest, dass Girl Power auch andere Formen annehmen kann als bei den Spice Girls.
„Feels So Good When You’re Gone“ von Bottom erscheint auf Mans Ruin/Cargo.