Auch das zweite Album der inzwischen als Mitglied von Atari Teenage Riot berühmt-berüchtigten Wahl-Berlinerin ist ein ziemlich hartes Brett. Irgendwo in den abstrakten Sounds (wir wollen ja das Wort „Krach“ in diesem Zusammenhang vermeiden) findet man dann auch die Botschaft begraben (Frauen können es auch in der von Männern beherrschten Elektronik-Szene zu etwas bringen), aber so mancher wird vor Erlangung dieser Erkenntnis schon zum Fernbedienung respektive zur Aspirin-Schachtel gegriffen haben. Denn anders als die Werke der Elektronik-Punks von ATR lassen sich Endos Solo-Scheiben am ehesten als „80s Electro meets Stockhausen“ beschreiben und so aufregend das auch auf dem Papier klingen mag, wirklich GENIESSEN können dürften das wohl die wenigsten. Aber vielleicht ist das ja auch genau der Punkt, schließlich soll die Platte ja zum Nachdenken anregen.
„Cold Metal Perfection“ von Nic Endo erscheint auf Geist/Connected.