Greg Koch mag ein großer Virtuose auf der elektrischen Gitarre sein, doch die Frage muß gestellt werden, wer 70 Minuten wieselflinker Gitarrenläufe wirklich mit ehrlichem Interesse goutiert. Steve Vai (ex-Whitesnake) beispielsweise, der gemeinhin selbst als Guitarhero bezeichnet wird, ist voll des Lobes über Koch: „Hearing him is inspiring to a guitar player“. Für alle Sterblichen werden die 17 Wettläufe auf Kochs neuem Album „The Grip!“ nicht viel mehr als der erstaunliche Arbeitsbeweis eines Könners seiner Zunft sein. Da ändert auch die Tatsache nicht viel, daß der mehrfach ausgezeichnete Amerikaner schon mal den coolen Bluesmann spielt („Chief’s Blues“) und in Hendrixs „Spanish Castle Magic“ gar einmalig an den Mikrophonständer tritt.
So ist „The Grip!“ sicher ein Muß für Liebhaber flinker Finger wie derer von Jimi Hendrix oder Alvin Lee, hingegen ein krasser Fehlkauf für alle, die nach Musik mit klassischer Besetzung aus Gitarre, Rhythmussektion und Gesang suchen.
„The Grip!“ von Greg Koch erscheint auf Favored Nations/Zomba.