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Gute Unterhaltung
Bernd Begemann gehört zu derjenigen Sorte von Künstlern in Deutschland, die das Publikum spalten. Manche nennen ihn schon mal abschätzig „Schlagerfuzzi“, für eine große Fangemeinde ist der Wahlhamburger aber in jedem Fall einen Konzertbesuch wert. Und obwohl Herr Begemann sich gleich mutig entschlossen hatte, drei Auftritte in der deutschen Hauptstadt zu absolvieren, war das BKA doch recht gut gefüllt. Wer Begemann schon mehrmals live erleben durfte, wußte freilich, was an diesem Abend zu erwarten war.
Mehr Entertainer denn Sänger bot B.B. einen gelungenen Querschnitt durch sein inzwischen riesiges Repertoire. Dabei glänzte der elektrische Liedermacher wie so oft mit seinen eigenwilligen Liveabwandlungen bekannter Songs. Man weiß inzwischen gar nicht mehr, wie viele hundert Versionen von „Ich wollte nicht nach Hannover“ Herr Begemann parat hat. Auch andere Knaller wie „Kein Glück im Osten“ oder „Zweimal zweite Wahl“ durften im heutigen Set natürlich nicht fehlen. Doch auch vor gewagten Coverversionen machte Bernd Begemann nicht halt und so durfte das Publikum eine doch recht eigenwillige, wenn auch durchaus liebevolle Interpretation des Echt-Hits „Du trägst keine Liebe in Dir“ genießen. Dazwischen immer wieder die so begemanntypischen Tanzeinlagen, gekonntes Grimassenschneiden und komische Geschichten aus Bernds Alltag. Und daß Begemann-Konzerte zuweilen recht lang werden können, durfte auch das Berliner Publikum erfahren. Erst nach mehreren Zugaberunden verließ Bernd Begemann, zur Freude der sichtlich ermüdeten BKA-Mitarbeiter, endgültig die Bühne. Was bleibt ist in erster Linie die Erkenntnis, daß Begemann nicht nur wunderschöne Songs schreibt, sondern live auch jedem bekannten Kabarettisten das Wasser reichen kann – und allein das ist immer wieder einen Konzertbesuch wert.
