Tom Paxton ist – neben Pete Seeger – einer der letzten überlebenden der amerikanischen Ur-Folkies (obwohl er selbst eine Preisklasse jünger ist als Seeger). Das heißt: Paxton hat den Dylan Schritt zur Rockmusik nicht für nötig gehalten. So klingen seine Songs heutzutage hoffnungslos altmodisch. Das heißt aber auch gleichzeitig: Authentisch. Denn nach wie vor packt Paxton in seine Songs politische Ideen und Strömungen ein. Paxton ist also ein wahrer Protestsänger. Auf diesem Album tat er sich mit Duo-Partnerin Anne Hills zusammen, die den idealen Counterpart für Paxtons rezitativen, trockenen Stil bietet. Neben der Gitarre im strikten Folk-Rhythmus kommen auch Keyboards sowie verzierende Instrumente wie Geige oder Banjo zum Einsatz. Paxton bietet eine gesunde Mischung aus eigenen Tracks und Originalen – wobei er hier wohlweislich keine volkstümlichen Titel wählt, sondern solche aus den 60s (die ja noch eher in Vergessenheit zu geraten drohen als erstgenannte). Trotz einiger schöner Melodien und Gesangspartien muß man sich jedoch klar sein, daß einem hier der pure, unverfälschte Stoff geboten wird. Das einmal vorausgesetzt, ist „Under American Skies“ allerdings als gelungen zu bezeichnen.
„Under American Skies“ von Tom Paxton & Anne Hills erscheint auf Hypertension.
