Am neuen Album der Hannoveraner Rough Silk springt einen als erstes der Hinweis auf die Mithilfe von Jon Oliva (Savatage) an. Der Mountain King hat co-produziert und beim Song „Lucifer“ gesungen. Sicher Grund genug für manchen von seinen Idolen weder mit Alben noch mit Tourheimsuchungen sonderlich verwöhnten Savatage-Fan, hier ein Gehör zu riskieren. Lohnt sich auch. Geboten wird eine recht softe, unaufgeregte Metal-Melange mit auffallend vielen folkloristischen Instrumentaleffekten, wie dem Einsatz von Quetsche, Tin Whistle, aber auch Mandoline oder türkischer Saz. Für Abwechslung ist also gesorgt. Vielen Stücken dieses „eine musikalische Reise“ abbildenden Konzeptalbums gemeinsam ist jedoch die stark an Brian May erinnernde Sologitarre von Nils Wunderlich und die das Album ähnlich wie bei Savatage rückgratartig durchziehenden, schlichten Pianothemen von Ferdy Doernberg.
Und wie ist nun der Oliva-Song? Klasse, durch dieses Duett (Oliva singt den Part des Herrgotts, während Etatsänger Thomas Ludolphy den titelnden Chef der Kelleretage vertont) wird „Lucifer“ sicherlich zum Höhepunkt eines insgesamt gefälligen, aber nie wirklich elektrisierenden Albums. Negativausreisser ist „Silicone“, das sich ungefähr so echt anhört, wie die hier besungenen Oberweitenvergrößerungsimplantate und von der Band hoffentlich nicht ernst gemeint ist.
„Symphony Of Life“ von Rough Silk erscheint auf Breaker/SPV.