Rickie Lee Jones und Tom Waits haben Songs über ihn geschrieben und Tom Waits ist nicht nur sein bester Freund, sondern auch sein großes musikalisches Vorbild. Insofern wundert es nicht, daß Chucks Songs immer – so auch diesmal – die große Affinität zu den Werken des Meisters nicht verbergen können (oder wollen). Insofern finden sich all jene, die Toms rumpelnde Kuriositäten mögen, in der Welt von Chuck E. Weiss sofort wohl und zu Hause. So gibt es denn neben Chucks schnarrender Stimme auch diesmal wieder rumpelnde Orgeln, perkussive Gitarren, knochiges Schlagzeug und allerlei Voodoo-mäßige Zutaten zu bestaunen. Auch textlich bewegt sich Weiss auf gewohntem Terrain: „Jesus, Blood & Nightmares“, kann man nur sagen. Die Soundqualität entspricht eher den rauhen Bedingungen eines alten Bluesers als etwa den modernen Gegebenheiten eines Studios – aber das ist es ja gerade, was man bei dieser Musik hören will. Irgendwie paßte das alles in seiner seltsam übersteigerten Dramatik auch als Soundtrack zu einem modernen Film-Noir. Das einzige, was man der Scheibe ankreiden könnte, ist, daß sie gegenüber des Vorgängers, des Comeback-Albums „Extremely Cool“, kaum Weiterentwicklungen aufweist.
„Old Souls & Wolf Tickets“ von Chuck E. Weiss erscheint auf Rykodisc/Zomba.
