Die Flatlanders sind der Stoff, aus dem Legenden gemacht werden: 1972 wurde ihr einziges „Album“ lediglich auf dem nun selbst zur Legende gewordenen 8-Track-System veröffentlicht. Danach wurden ihre Kernmitglieder Jimmie Dale Gilmore, Joe Ely und Butch Hankock zu legendären Figuren der modernen Country-Renaissance und 1990 gab es tatsächlich ein neues Stück der Ur-Flatlanders für Robert Redfords „Horse Whisperer“. Jetzt, 2002 (also nach 30 Jahren) erscheint quasi die Debüt-CD der Band. Von Nachwuchs-Musikern kann man da also nicht gut reden. Und so überrascht es auch nicht, daß diese CD eine vergleichsweise leicht abgehende Synthese aus entstaubtem, aber tradiditionell verwurzeltem Standard-Country mit Folk-Anleihen bietet. Das Desperado-Image der Anfangszeiten wirkt im Zeitalter von No-Depression und Alt-Country natürlich ein wenig angebacken. Dennoch bietet die CD durchweg hochqualitative Songs, die liebevoll dargeboten und arrangiert wurden. Diese Scheibe ist hierbei weniger ein Showcase für die drei Songwriter, sondern tatsächlich sowas wie ein Mannschafts-Erfolg. Insofern ist die Umtitelung, die das Album in der amerikanischen Presse in Anspielung auf das (legendäre) Erstlingswerk „More A Band Than A Legend“ durchaus berechtigt. Das Ergebnis ist weder wegweisend noch anbiedernd geraten, sondern zeigt einfach eine Momentaufnahme heravorragender Individualisten, die hier aus Spaß an der Freude zusammen musizieren.
„Now Again“ von The Flatlanders erscheint auf Blue Rose Records/In-Akustik.