Ein seltsames Projekt: Gilt es hier, einen Trend zu kreieren, zu kommentieren oder auszubeuten? In scheinbar beliebiger Reihenfolge werden hier Songs diversester Interpreten ohne erkennbare didaktische Linie zusammengepackt. Da stehen Elton John (dessen Texte bekanntlich Bernie Taupin schreibt!) neben Billy Bragg, Alanis Morissette neben Badly Drawn Boy, Jeff Buckley neben Kylie Minogue (zugegeben im Zusammenhang mit Nick Cave). Wenn es darum geht, den gewöhnlichen Formatradio-Hörer an das Thema heranzuführen, dann ist diese Scheibe dennoch nicht ohne Reiz, denn obwohl z.B. Townes Van Zandt oder fast alle Songwriterinnen fehlen, sind dennoch wichtige Vertreter der Zunft zu finden. Neben den offensichtlichen Sachen wie Bob Dylan finden sich auch nachgewachsene wie Ryan Adams oder David Kitt und ebenso die Gründerväter wie David Ackles, Tim Hardin oder Tim Buckley. Daneben gibt’s einige ungewöhnliche Versionen (unplugged, live oder alternate takes) diverser Klassiker zu hören. Schreiben wir die eigenartige Zusammenstellung mal der rechtlich möglichen Labelpolitik zu und resümieren unter dem Strich: Dies könnte eine wichtige Scheibe sein, die über die großen Namen an die Wurzeln heranführt.
„Songs – The Best Of Singer/Songwriters“ von Compilation erscheint auf WEA.
