Mit seinem mittlerweile dritten Solo Album hat sich Michael J. Sheehy nun ganz von dem eher strengen Format seiner ehemaligen Band Dream City Film Club entfernt. Losgelöst und asketisch präsentiert er uns hier eine abwechslungsreiche Sammlung melodiebetonter, elegischer und akustisch orientierter Songs. Der Hauptunterschied zu den vorangegangenen Alben ist der Umstand, dass sich Sheehy hier – auf seine ganz eigene Art – quasi dem Blues nähert. Als bestes Beispiel mag hier das vorab als Single ausgekoppelte „Donkey Ride“ herhalten – ein federnder, halliger Ritt in die Hölle mit röhrender Hammond Orgel, Handclaps, verzerrten Vocals und Gospel-Chören, auf dem sich Sheehy als Prediger outet. Aber: Die Düsternis und Tristesse der letzten Alben setzt sich hier – atmosphärisch und inhaltlich nahtlos fort. Das ergibt hochinteressante, spannende und vor allen Dingen lebendige Ergebnisse. Zudem etabliert sich Sheehy auf „Concern“ endgültig als Songwriter von Format, der nach Gusto mit den Stilen jonglieren kann und dabei doch eine ganz eigene Note findet. Sheehy ist ein Mann, mit dem man auch in Zukunft rechnen müssen wird.
„No Longer My Concern“ von Michael J. Sheehy erscheint auf Beggars Banquet/Connected/Beggars Group.