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Songs to make you cry
Lange ist es her, dass man Mary Timony, ehemals Fontfrau der leider nicht mehr existenten Bostoner Indie-Legende Helium, live erleben durfte. Und so war das Cafe Zapata im Tacheles gut gefüllt mit Leuten, die die Songs des zwischenzeitlich nicht mehr ganz so neuen Albums „The Golden Dove“ endlich mal auf der Bühne hören wollten. Mary Timony, die die Stücke ihres Debüts „Mountains“ im Vorprogramm von Sleater Kinney noch solo vorgestellt hatte, war an diesem Abend mit musikalischer Unterstützung angereist. Neben den üblichen Instrumenten hatte sich die Bassistin gar noch mit einem Cello bewaffnet, was die Intensität der Darbietung ein gutes Stück steigern sollte.
Doch der Reihe nach. Los gings mit dem wunderschönen „Poison Moon“ von Mary Timonys Debüt und schon nach wenigen Takten machte sich eine angenehm relaxte Stimmung breit. Überhaupt sollte das Konzert eher ruhig und beschaulich vonstatten gehen. Schließlich hat man es bei Frau Timony solo nicht mit dem schrägen und etwas ungestümen Indierock Heliums zu tun, sondern mit fragilen Songperlen, die zumeist ohne großes Tempo auskommen. Mary Timony verließ sich an diesem Abend weder auf elektronische Spielchen noch auf zuviel musikalisches Beiwerk. Vielmehr stand wieder einmal ihre Stimme voll im Mittelpunkt, die begleitende Band nahm sich weitgehend zurück. Und das funktioniert hervorragend. Songs wie „Blood Tree“ oder das wunderbare „14 Horses“ entfalten so erst ihre ganze Faszination. Nach etwas mehr als einer Stunde und zwei Zugaben wurde das Publikum dann zufrieden in die verschneite Berliner nacht entlassen. Und Marys Stimme klang immer noch nach. Ehrlich.