„Ich habe nur wegen Bob Dylan angefangen, diese Musik zu machen, diese Lieder zu schreiben“ meint Markus Spohn aus Saarbrücken, seines Zeichens Sänger Gitarrist und Songschreiber von Campfire. Mit „Unknown Eastern Meditation“ legen er und seine Gefolgsleute ein Erstlingswerk vor, das keinen Hehl daraus macht, großen Vorbildern zu huldigen. Westerngitarre, und Steelguitar sind ebenso allgegenwärtig wie die hübsche Bleihandorgel, je nach Tempo und Stimmung gibt es verzerrte E-Gitarre und -Piano oder ein wenig Mundharmonika. Nicht jeder Song klingt nach Dylans countryfiziertem Rock, Tim Hardin, Chrissie Hynde und Joe Strummer sind weitere Bezugspunkte der Band und Campfire schlicht als Epigonen abzutun liegt uns fern.
Vieles klingt einfach gut oder lässt zumindest aufhorchen. Live machen sie wahrscheinlich richtig Laune, aber beim Hausgebrauch offenbaren Campfire doch gewisse Schwächen, die auch nicht mit beherztem Spiel und guter Laune aufgewogen werden können. Denn bei der Bezugnahme auf alte Helden aus der neuen Welt lässt das Quartett jegliche intellektuelle Distanz oder gar ironische Brechung vermissen. Wem das nichts macht, sei von einem Selbstversuch auf der Homepage der Band nicht abgeraten.
„Unknown Eastern Meditation“ von Campfire erscheint auf DayGlo/Zomba/Pias.
