Erste Hürde: Um das Cover wirklich goutieren zu können, muss man wohl mit wirklich sehr speziellem Humor gesegnet sein, der unsereinem grad völlig abgeht, sei’s drum. Zweite Hürde: Verprellte Erwartungshaltung – wer so mit „666“-Tattoos und Teufelshörnchen rumaast, sollte doch vielleicht auch irgendwo irgendwie mal ein Black Metal-Nümmerchen auf dem Ticket haben – findet bei Native Instinct aber simpel nicht statt.
Hm. Dann eben nur die Mucke: „Frank DV“ singt mit etwas dumpf klingender, aber engagiert eingesetzter Stimme über mal thrashigen, riffbetonten Schweinerock („To Hell And Back Again“), mal Nü Metal-Fingerübungen („Harvester“) und mal straighten bis hymnischen Powermetal à la Halford („First Born“) hinweg. Dies sind Grundlagen die von den tight groovenden „Ronald T“ und „Steve DC“ an Bass und Schlagzeug geschaffen werden. Müsste man also – weil schon 1.000fach vorhanden – wohl eher kein Wort mehr drüber verlieren, wenn Native Instinct mit „Rudi VDS“ und „Ivan VH“ zwei exzellente Gitarristen am Start hätten. Deren sich nie in den Vordergrund nudelnde, aber dennoch erfreulich auffallende Beiträge heben „First Born“ etwas von den Unmassen vergleichbarer Alben kaum unterscheidbarer Bands ab. Aber trotzdem vielleicht wirklich noch was am Artwork schrauben, ja?
„First Born“ von Native Instinct erscheint auf Mausoleum/Soul Food.