Die Sphären der Sekrete? Diese bereits ’99 gegründete Band stammt aus Italien, hat Schlangen, Nackedeis und allerlei Mysteriöses auf dem Cover und macht – Jottseidank – trotzdem keinen Barillo-Powermetal à la Labyrinth oder Rhapsody. Statt deren Dauerjammer-Arien haben die Jungs um Aldo Lonobile eine extrem lecker-lockere Mischung aus Helloween (und zwar aus der guten alten Kiske-/Keeper-Phase!) mit ein paar behutsam progrockigen Elementen am Start (aber nicht progressiver als, sagen wir mal, Enchant%3B also alles noch sehr zugänglich und eingängig). Nehme man dazu noch Ramons wirklich gelegentlich erfreulich an Kiske erinnernde Stimme und ein in der Art von Savatage in viele Stücke hinein- und hindurchführender Konzerflügel, fertig ist das sahnige Geheimnis von Secret Sphere!
Doch die Kompositionen dieser 52 Minuten langen Schnupperstunde sind so vielfältig, dass fast jeder Track andere Assoziationen heraufbeschwört. „Surrounding“ (aber nicht: „Surrounded“) wird beispielsweise von einem Dream Theater-Riff angetrieben%3B „Desire“ ist eine hübsche Ballade, mit der auch die Pretty Maids sich in Mädchenherzen hätten stehlen können, und „Life Part 1“ schließlich weist Chöre und Harmonien auf, wie sie auch bei Virgin Steele schon begeistern konnten. Bunter, satter Stilmix mit viel dahinter – Empfehlung.
„Scent Of Human Desire“ von Secret Sphere erscheint auf Nuclear Blast.