Die Kollegen von der Visions gaben dem neuen Molotov-Werk lediglich drei von zwölf möglichen Punkten und sprachen von schlimmer Musik. Nun, Geschmäcker sind verschieden, aber wer die ersten Molotov-Werke mochte, sollte eigentlich auch mit Silberling Nummer drei überaus glücklich werden. Verlassen sich die Polit-Hip-Rocker doch auf ihre Stärken und präsentieren ein richtig gutes, aber natürlich nicht herausragendes Album.
Der Opener und Titeltrack „Danse And Dense Denso“ zum Beispiel ist schon mal ein extremer Party-Kracher irgendwo zwischen ganz viel Punkrock und modernen Cypress Hill und dabei stets zu hundert Prozent Molotov. Auch Nummern wie das gemäßigte „No Me Da Mi Navidad“, das folkloristische „Frijolero“ oder das sozialkritische und äußerst tanzbare „E. Charles White“ sind alles andere als schlimm. Sie sind das, was man hören will: molotovische Clubsounds. Denn es sind die Partys und Clubs, auf denen die Scheibe laufen sollte. Da wird wild gerappt, da wird wüst gesungen, da wird gerotzt und da wird gerockt. Lass uns tanzen, Baby! Natürlich sind Micky Huidobro (Bass, Gesang), Tito Fuentes (Gitarre, Gesang), Paco Ayala (Bass, Gesang) und Randy Ebright (Drums, Gesang) nicht die Songwriter vor dem Herren. Natürlich sind sie auch nicht die besten Musiker der Welt. Aber sie wissen einfach, wie man ein fettes Partyalbum an den Start bringt. Und das ist doch wirklich nicht schlimm.
„Dance And Dense Denso“ von Molotov erscheint auf Surco Records/Universal.