Man sollte immer das Kleingedruckte mitlesen – und das heißt bei dem Tonträger: „4-Track Songs“. Paula Frazer, die in den 90ern mit ihrer Band Tarnation das Genre der Americana-Musik grundlegend mitbegründete, ist eine grandiose Songwriterin, eine tolle Sängerin und sie hat ein untrügliches Gespür für jene schwermütige amerikanische Gemütslage, die wohl durch weite Landschaften und dramatische Geschichten erzeugt wird. Aber sie hat den billigsten 4-Track-Rekorder jenseits des Mississippi. Das war schon zu Tarnation Zeiten so, und das ist heute immer noch so. Insofern hat man bei dieser Sammlung – zugegebenermaßen hervorragender und mit Herzblut und Charisma interpretierter – Songs immer das ungute Gefühl, sinnbildlich vor die Säue geworfenen Perlen zu lauschen. Das ganze Gerede von „Intimität“ und „Credibilty“ kann man sich im Zeitalter digitaler Aufnahmegeräte doch eigentlich sparen. Wie viel schöner wäre diese Scheibe also geraten, hätte sich Paula hinreißen lassen, doch wenigstens die verwaschensten und verrauschtesten Aufnahmen neu einzuspielen.
„A Place Where I Know“ von Paula Frazer erscheint auf Fargo/Zomba.