Mit den Poverty’s konnte man immer schon Prog-Hasser zu dieser Stilrichtung bekehren oder zumindest zeitweise ruhig stellen. Denn obwohl die Musik blitzgescheit aufgebaut ist, drängt sich die Komplexität nie auf oder in den Vordergrund. Auch „The Chemical Chaos“ kann man wieder schlicht wie ein Rockalbum hören und genießen, ohne mit Kennerblick auf vertrackte gegenläufige Rhythmen etc. als Entschuldigung für vertonten Zahnschmerz zu verweisen. Im Gegenteil hat die Musik von Volker Walsemann und Co. wohl selten einfach so in reichen Melodiewelten geschwelgt, wie auf diesem Konzeptalbum, das sich um Themen wie Vorbestimmung, Schicksal und Schuld zu drehen scheint. Besonders gelungen in der Umsetzung scheinen die Keyboardpassagen sowie der leidenschaftliche Gesang. Das federnde „Every Kind Of Life“ gehört m.E. zum Schönsten, was die Band bislang aufgenommen hat. Freundlicherweise ist das Allerschönste, was sie bislang aufnahmen – das frühe „Access Denied“ – in einer akustischen Version als Bonus-Track ebenfalls enthalten.
„The Chemical Chaos“ von Poverty’s No Crime erscheint auf InsideOut/SPV.
