Die vier Herren mit dem verträumten Namen sollen nun also die nächste Supergroup des Melodic Rock abgeben, wenn es nach ihrem Label Frontiers geht. Was dem – solange Harem Scarem nicht abtreten – noch entgegensteht, ist eine gewisse durchgängige Blutarmut des hier Gebotenen. Klar entsteht bei den Namen Mikael Erlandsson und Andy Malecek bzw. ihrer Band Fair Warning und bei Mic Michaeli, John Leven und Ian Haugland bzw. ihrer Stammband Europe eine gewisse Erwartungshaltung und so ist denn auch zumindest die Produktion dieses Debüts ganz untadelig. Aber dummerweise wollen über die ganze Spieldauer einfach keine Überraschungen eintreten, sich leider keine Melodien festsetzen, und irgendwann wird man es müde, zu grübeln, wo man jenen Refrain oder dieses Gitarrenriff schon zuvor vernommen hat – in den letzten 20 Jahren.
Beispiel: Der Opener „Again And Again“ bedient sich bei Journeys „Separate Ways“ wie Roland Berger bei der Bundesagentur für Arbeit. Das ist nicht der Traum des letzten Herbstes, sondern der von ca. 1981. Und wäre schon damals nur was für Weichspülrockfans gewesen. Aufwachen bitte.
„Last Autumn’s Dream“ von Last Autumn’s Dream erscheint auf Frontiers/Soulfood.