Nach Soulfly kann man sich die Uhr stellen. Im regelmäßigen Zwei-Jahres-Takt erscheint ein neues Album und jedes ist irgendwie verdammt gut. Auch Album Nummer vier ist ein wütendes, lautes Stück Hartmetall, das nicht nur Cavalera-Jüngern gefallen wird. Sepultura waren eine Band, ein Tribe, eine Familie. Soulfly sind einzig und allein das Projekt von Max Cavelara. Erneut hat sich die Besetzung geändert, Musiker vom Vorgänger sucht man vergeblich. Dafür ist „Primitive“-Drummer Joe Nunez wieder an Bord. Ex-Megadether David Ellefson teilt sich die Bass-Parts mit Bobby Burns und Marc Rizzo spielt Gitarre. So weit die Fakten.
Musikalisch ist es Max erneut nicht gelungen, einen Klassiker wie „Arise“, „Roots“ oder „Chaos A.D.“ aufzunehmen. Und das wird er wohl auch nicht mehr schaffen. Aber den Soulfly-Standard hat er locker gehalten. Songs wie der Titeltrack, das fixe „Living Sacrifice“ oder das Harcore-lastige „Defeat U“ kicken verdammt Arsch und damit das alles nicht zu langweilig wird, hat der gute Max auch auf diesem Silberling wieder ordentlich experimentiert. Da wird mit Reggae, Latin, Punk und sogar serbischer Marschmusik gespielt und mit Helmets „In The Meantime“ ein unglaublich cooles Cover gerotzt. So ist „Prophecy“ ein mehr als ordentliches Soulfly-Werk, wie wir es irgendwie auch erwartet haben.
„Prophecy“ von Soulfly erscheint auf Roadrunner Records.
