Wenn es so etwas wie einen musikalischen Bastard gibt (was ja nicht unbedingt etwas negatives sein muss, obwohl es so klingt), dann ist das diese Scheibe. Das Projekt der beiden Stubenhocker Rich Machin und Ian Glover versteht sich als Kuratorium für das Soulwesen (in genereller Hinsicht). Wie die beiden darauf kommen, bleibt rätselhaft. Denn es gibt hier zwei Sorten von Stücken (die mit den Vergleichen von Massive Attack bis Primal Scream, die in der Bio aufgefahren werden, so gar nix zu tun haben): Instrumentelle Prog-Rock-Eskapaden mit endlosen elektronisch verfremdeten Gitarrenfrickeleien und bemerkenswert Retro-artigen Rhythmen und sentimentale, atmosphärische Trip-Hop-Balladen, die bemerkenswerterweise von dem von uns sehr verehrten Josh Haden (ehemals Spain) vorgetragen werden. Müßig zu erwähnen, dass diese Stücke es sind, die aufgrund der charismatischen, unverwechselbaren Art Joshs den Karren aus dem Dreck ziehen. Da wird’s einem sogar ein wenig wehmütig ums Herz, weil es Spain nicht mehr gibt. Also, wer Pink Floyd, Portishead und Spain mag, der ist mit diesem Werk gut bedient. Das sagt’s doch ungefähr, oder?
„Tough Guys Don’t Dance“ von The Soulsavers erscheint auf San Quentin/Rough Trade.