Also ein Melodrama ist etwas anderes. Zum Beispiel der süße, beatlesque Pop-Song „Star“, der in der eBay Werbung läuft%3B der eigentlich vom Vorgänger-Album „Wildlife“ stammt und der dieser Scheibe aus marketingtechnischen Überlegungen nochmals beigefügt wurde. Auf dem Rest der Scheibe verirren sich die Finnen hilf- und ziellos im Disko-Sumpf der 80er Jahre. Warum nur? Die Jungs waren mit „Wildlife“ doch auf dem richtigen Weg: Die ungewöhnliche, hochfistelnde Stimme des Sängers Teemu Brunilla mit zeitlosen Pop-Songs zu kombinieren, war doch gewiss keine schlechte Idee. Warum also musste man auf dieses Konzept dann hier noch süßliche, fimschige Synthesizer schichten und zum Teil wirklich ungelenke Disco-Beats einsteuern? Obwohl also die Songs nicht unbedingt schlechter geworden sind (so man sie in dem Soundmatsch denn noch finden kann), ist dieser neue Ansatz schlicht als Irrweg zu sehen. Vielleicht hätte man doch nicht unbedingt einen neuen Keyboarder dazuholen müssen. Am besten funktionieren jedenfalls die Tracks, wo o.a. Merkmale nicht die Hauptrolle spielen – zum Beispiel wenn es „Piano“ statt „Strings“ heißt. Ein zweites „Star“ sucht man dann auch vergeblich.
„Melodrama“ von The Crash erscheint auf WEA.