Es gab schon mal einen Tonträger gleichen Namens der beiden Altmeister – damals, 1975 noch mit einem verbindenden „&“ Zeichen. Das mag ein Zeichen dafür sein, dass heuer weniger gemeinsame Stücke im Vordergrund stehen, sondern öfters auch offensichtliche Solo-Tracks mit Unterstützung des jeweils anderen. Dabei sind es aber nach wie vor die traumhaften, auf dem Punkt sitzenden Harmonien, die – gepaart mit den typischen C&N Melodien – die faszinierendsten Ergebnisse erzielen (wie z.B. der Opener „Lay Me Down“). Immer dann, wenn C&N zaubern wollen – z.B. in Richtung Prog-Rock oder Jazz (!), dann wird’s eher beliebig. Zum Glück gibt es aber auf einer Doppel-CD – und um eine solche handelt es sich hier – genügend Freiraum für solche Experimente, so dass unterm Strich immer noch genug C&N Klassiker übrig bleiben. Hier besinnen sich die älteren Herren auf ihre Stärken und versuchen nicht zeitgemäß oder interessant zu wirken, sondern bleiben sie selbst. Abstriche muss man noch mal beim Inhaltlichen machen, das zwischen bemüht / plakativ politisch (Atommüll) und sentimental / banal (Spaziergänge auf Hawaii) schwankt. Letztlich zeigt diese Scheibe aber, dass C&N nicht bloß einfach noch leben, sondern noch eine relativ anständige Figur dabei machen.
„Crosby – Nash“ von Crosby – Nash erscheint auf Sanctuary/Rough Trade.