Gruselig-schön ist das, was Amanda Palmer und ihr Partner Brian Viglione hier mit ihrem Goth-Punk-Cabaret fabrizieren. Ob sie sich nun – passend zum vergilbten Cover ihres in ein feines Digipak mit aufwendigem Booklet verpackten Erstlings – von der Epoche der Weimarer Republik inspirieren lassen und in die Welt von Weill und Brecht eintauchen oder uns Palmer – die vor einigen Jahren schon solo als Support von The Chameleons in Deutschland unterwegs war – als moderne Patti Smith zu begeistern weiß: Das Duo aus Boston beherrscht den musikalischen Minimalismus ebenso wie die großen Gesten. Mal sind ihre Songs wie simple Kinderlieder aufgebaut, dann wieder gibt’s ausufernde, düstere Miniopern von epischem Ausmaß. Und mit dem zu Recht als Single veröffentlichten „Coin-Operated Boy“ haben sie auch noch einen potentiellen, augenzwinkernden Hit am Start. Applaus!
„The Dresden Dolls“ von The Dresden Dolls erscheint auf Roadrunner Records/Universal.