Da OCS eh nie etwas anderes getan haben, als zu versuchen, ihre Live-Energie möglichst adäquat und lebendig ins Studio hinüber zu retten (weswegen sie zu Boom-Zeiten des Brit-Pop stets als zu unpoppig galten), erstaunt es nun nicht wirklich, dass die Jungs hier mit einem richtig schönen, altmodischen Live-Album herauskommen. Inkl. Drum-Solo übrigens. Da eben OCS zunächst und vor allem eine Live-Band sind, ist es auch folgerichtig, dass hier, mittels einer durchaus interessanten, karriereumspannenden Songauswahl, mal so richtig die Sau rausgelassen wird. Dies aber mit Stil: Zwar bieten die meisten Tracks – vom „Riverboat Song“ bis zu „Foxy Folk Face“ (wer hätte das in diesem Umfeld erwartet?) durchaus Abweichungen zur Studio-Version – werden auch mal ein wenig ausgewalzt – geraten jedoch niemals zur selbstzufriedenen Bauchbespiegelung. Abgerundet wird diese 19-Track Tour De Force durch einen Akustik-Part im Mittelteil. „One For The Road“ ist das bestmögliche Live-Dokument einer Band, die eh auf der Bühne zu Hause ist.
„Live – One For The Road“ von Ocean Colour Scene erscheint auf Sanctuary/Rough Trade.