Und schon wieder ein schwer greifbarer Belgier, der uns mit einer ganz eigenen Note von Pop Musik beglückt! Wie auch viele seiner Landsleute zeichnet sich Bherman dadurch aus, dass er sich eben nicht auszeichnet: Stilistisch offen für alles, was sich nicht wehrt, arbeitet sich Bherman auf seiner dritten CD durch ein stilistisch vielfältiges und immer abwechslungsreiches Oeuvre, in dem er weniger seine zahlreichen Einflüsse verquickt, als vielmehr versucht, einen eigenen Weg zu finden. Die Betonung der (natürlichen) Keyboards und der gelegentliche Einsatz von Bläsersätzen weisen – zusammen mit einer organischen, „Beatlesquen“ Produktion – in Richtung „Belgo-Soul“. Da es so etwas aber nicht gibt, vergisst man es am besten auch gleich wieder und erfreut sich statt dessen besser an vielen gelungenen Songs mit Pop Appeal. Wer dEUS, Zita Swoon, Das Pop, Sioen oder ähnliche Acts mag (obwohl das ja im Falle von Belgiern zum Vergleichen nicht taugt), der darf sich auch ruhig mal mit Bherman beschäftigen. Irgendwie hat es jedenfalls auch dieser „belgische Tom Waits“ (so eine Rezension) verstanden, aus dem vorhandenen europäisch-angelsächsischen Musik-Kulturgut das für ihn geeignete herauszuklauben und seine eigene Kiste zusammenzuzimmern.
„The Others/63“ von Bherman erscheint auf Skycap/Rough Trade.