The Mars Volta wären nicht The Mars Volta, wenn sie eine normale Platte aufgenommen hätten. Denn The Mars Volta sind anders. Auf der Bühne (in Hamburg ließen sie jüngst ihre Instrumente fallen und verließen die Bühne) und auf Platte. Sie sind verrückt, sie stoßen vor den Kopf und sie verwirren. Und dabei sind sie nicht mal immer gut. Im Gegenteil.
Denn was die ehemaligen At The Drive-In-Könige schon in dem eröffnenden, knapp 40 Minuten langen und in vier Teile sortierten „Cygnus … Vismund Cygnus“-Opus anstellen, ist zum Teil einfacher Lärm. Nervig, ausufernd, ohne Sinn und Verstand. Und das jetzt niemand mit Kunst kommt. Nein, die Band will provozieren und eben anders sein. Das ist sie. Leider. Und plötzlich auch wieder wunderschön. Gut. Großartige Melodien, herrliche Vocals, eine perfekte Instrumentierung. Lange lebe The Mars Volta. Doch dann zerstören sie das Ganze wieder mit unsäglichen Free-Jazz- und elektronischen Sound-Passagen. Warum?
Dieses Spiel zieht sich durch die komplette Platte. In einige Passagen muss man sich einfach verlieben, andere möchte man überhören. Satte 75 Minuten dauert der Spaß. Innovationen und Katastrophen wechseln sich ab und am Ende weiß man nicht, ob die Platte aufgrund der Gezwungenheit und Zerstörungswut nun hassen oder aufgrund der ohne Zweifel vorhandenen Kreativität, der genialen Ideen, der Spannungswechsel und auch aufgrund des Mutes lieben soll.
„Frances The Mute“ von The Mars Volta erscheint auf Universal.
