Und wieder muss gewarnt werden vor einer gefährlichen Assoziationsfalle: Alamo Race Track machen keine Americana und kommen nicht aus Texas! Sondern aus Holland. Auf dem Label, das uns bereits Daryll-Ann und Johan bescherte, ist nun auch dieses intelligente Quartett um Frontmann Ralph Mulder zu Hause. Man hat sich auf zwar spröde abgemischte, aber dennoch warmherzige, leicht angeschrammelte und vom Singer-Songwriter-Geiste getragene alternative Gitarrenpop-Tracks mit einer Portion skurillen Humors (Titel!) eingefahren, die zuweilen an das erinnern, was Mark Kozelek mit seinen Red House Painters veranstaltet (nur eine Portion lebhafter). Das wird alles sehr stilvoll, transparent, elegant und durchaus auch abwechslungsreich aufgefahren und obendrein noch mit Herz vorgetragen – was will man eigentlich mehr. Und warum müssen uns immer wieder unsere kleinen Nachbarländer vormachen, wie man ganz unverkrampft seinen eigenen Weg finden kann?
„Birds At Home“ von Alamo Race Track erscheint auf Fargo/Rough Trade.
