Der sympathische Linienpilot, im Nebenberuf einer der erfolgreichsten E-Gitarristen der Welt (u.a. (Dixie) Dregs, Kansas, Deep Purple), hat immerhin drei Soloscheiben bei MagnaCarta veröffentlicht. Mehr oder weniger folgerichtig also, dass das niederländische Label ihm in seiner „Prime Cuts“-Reihe nun ein Best Of-Denkmal setzt. Das beginnt mit „Heightened Awareness“ von „Split“, das bereits mit perlenden Arpeggien, einer schwelgerischen Melodie im Refrain, aber auch fetzigem Riff-Sperrfeuer in der Bridge einige der Trademarks des Virtuosen aufbietet. Das fröhliche „Prognosis“ von „Major Impacts“ klingt schon eher nach den guten alten Dregs, während „La Villa Strangiato“ einem Rush-Tribute-Album entstammt. Für einen Yes-Tribut hatte Morse das sehr originalgetreu eingespielte „The Clap“ von Steve Howe eingespielt.
Die Morsezeichen, die er als Sideman sandte, belegt „Quantum Soup“ von einem Jordan Rudess-Output. Leider enthält die Compilation bis auf den verspielten Vapourspace-Remix „Led On“ und ein elfminütiges Interview mit dem Künstler kein exklusives Material. Wer darauf ebenso sowie auf die Dregs-Phase verzichten kann, findet hier aber immerhin einen ordentlich ausgewählten Einstieg ins Morse-Schaffen.
„Prime Cuts“ von Steve Morse erscheint auf Magna Carta/Rough Trade/Mascot.