Ganz so, als habe es nie andere Bands als Jesus & Mary Chain (oder eben The Warlocks) gegeben, arbeiten sich Bobby Hecksher und seine Jungs durch eine beeindruckende See von Feedback, Noise, Hall und Echo. Natürlich ist die Sache so einfach auch wieder nicht. Auch wenn die Scheibe fast so konsequent daherkommt, wie etwa die erste Raveonettes-Scheibe: Unter der Oberfläche brodelt es doch irgendwie. Mag das Ohrenmerk zunächst auf die Gitarrensound-Wände gerichtet sein%3B mit der Zeit lassen sich doch subtile Song-Konstruktionen unter dem ganzen Sound-Overkill ausmachen. Wenn Hecksher sagt, dass er sich von Shangri-Las, den Ronettes oder Phil Spector inspiriert fühle, ist das schon was dran. Viele dieser Sound-Monstren sind im Grunde ihres Herzens unschuldige kleine 60s Pop-Songs, die nur durch die traumatische Herangehensweise der Warlocks so klingen, als seien sie bereits tot und wiederbelebt worden. Kongenial in Szene setzte dieses anachronistisch anmutende Monstrum übrigens Tom Rothrock, der damit wieder einmal seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt.
„Surgery“ von The Warlocks erscheint auf Mute/EMI.