Es ist ja ganz schön mutig, sich mit einer Namensgebung wie aus dem Lehrbuch für englisches Metaphernwesen in die Höhle des Löwen zu trauen: Genau das hat Colourful Grey aber ihren Plattendeal eingebracht. Nachdem die Jungs aus Frankfurt mit ihrer ziemlich eklektischen und stilistisch vielseitigen Sammlung aus 80er Jahre Rocksongs in England aufschlugen, dauerte es angeblich keine Viertelstunde, bis man ihnen einen Vertrag unter die Nase hielt. Ganz falsch können Philipp Lemhöfer und seine Mitstreiter ihre Sache also nicht machen. Und tatsächlich: Nachdem man den sehr unglücklich gewählten (weil im Vergleich zu den anderen Stücken deutlich abfallenden und zudem sperrigen) Opener erst mal verdaut hat, erwarten den Hörer eine bunte Mischung an Schrammel Hits im typischen (an England im Regen gemahnenden) 80er Jahre Feeling mit verhallten Stromgitarren, desolat herausgeschrienen Psychosen-vocals und sogar billigen Synthie-Sounds wie sie damals en Vogue waren. Doch keine Bange: Colourful Grey kopieren nicht wirklich, sondern nutzen das Sound-Setting um durchaus Eigenes auf die Beine zu stellen. Kann man machen!
„Songs For Solitary Soccer Stars“ von Colourful Grey erscheint auf Supermusic/Alive.