Es ist schon reichlich dreist, wo sich Annika Mellin, Emma Nylen, Mattias Svensson und Johan Efraimsson alias Paris da so alles bedienen. Da treffen mädchenhafter Sixties-Pop auf 70er-Jahre Disco und 80er-Synthies auf die klassische schwedische Indiepoptradition a la The Wannadies. Sprach man bei ihrem letzten Album „Yellow Eden“ noch von einem Geheimtipp, so sollte spätestens mit diesem Album auch der kommerzielle Erfolg einsetzen. „Secrets On Tape“ ist eine unglaublich kurzweilige, gutgelaunte Popplatte geworden. Und in gewisser Weise erwachsener als der Vorgänger, der doch an manchen Stellen an billigen Bubblegum-Pop aus der Retorte erinnerte. Das ist auf diesem Album Vergangenheit. Das viele Touren in Deutschland und Skandinavien scheint sich gelohnt zu haben, denn es ist dem Vierer gelungen, den Schwung ihrer Liveshow auch auf dieses Album herüberzuretten. Da hätte eine allzu glatt polierte Produktionen nur geschadet. So ist „Secrets On Tape“ einfach eine wunderschöne Popplatte geworden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
„Secrets On Tape“ von Paris erscheint auf V2/Rough Trade.