Mit dem Titel haben die Drones aus Sydney aber nun wirklich eine sichere Methode gefunden, Rezensionen in Printmedien zu verhindern! Aber zur Musik: Die Band macht ganz Ähnliches, wie ihre Landsleute von The Church: Eher traditionelle Songstrukturen mit improvisierten Jam-Passagen zu verbinden nämlich. Anders als Steve Kilbey und seine Jungs haben Gareth Liddiard & Co. allerdings noch kein charakteristisches Klangbild – weswegen diese Scheibe zwischen himmelhoch jauchzend und bedrohlichem Flüstern etwas zerrissen wirkt. Es werden hier akustische Folksongs gegen dämonisch aufgebauschte Grunge-Epen gesetzt und Gareth schreit sich dazu die Seele aus dem Leib. Da die Scheibe auch noch zwei Herzen hat – eines für den Rock, das andere für die Psychedelia -, ist dies ein wahrlich gegensätzliches, spannungsreiches Album geworden. Ein Kollege brachte es auf den Punkt: Die Songs sind ja nicht schlecht, aber da wird zuviel rumgeschrien. Immerhin: So wird die Nähe zur allgegenwärtigen Americana vermieden, die sich in den Gitarrenparts zuweilen Bahn brechen will. Will meinen: The Drones sind alles Mögliche – nur nicht vorhersehbar und langweilig.
„Wait Long By The River And The Bodies Of Your Enemies Will Float By“ von The Drones erscheint auf All Tomorrow’s Parties/Rough Trade.