Platte der Woche KW 02/2006
Die Cranebuilders sind das erste Signing des neuen Skinny Dog Labels, für das sich Pete Jobson von I Am Kloot und Mike Potter und Guy Garvey von Elbow verantwortlich zeichnen. Letzterer „entdeckte“ die Cranebuilders aus Liverpool auch – ebenso wie John Peel, der ihnen – nach einer Reihe von EPs – zwei seiner Sessions ermöglichte. Für einen John Peel-Favorit gehen die Cranebuilders aus Liverpool aber durchaus straight und gesittet vor. Das Album mit jenem unbestimmbaren, aber typisch britischem Flair strahlt eine außerordentlich selbstverständlich wirkenden, heitere Gelassenheit aus. Auch wenn die Cranebuilders durchaus einmal losschrammeln können (was ihnen natürlich Vergleiche mit Velvet Underground einbringt): Ihr Ding sind eher melodische, ruhige und selbstredend melancholische Balladen.
Dass Frontman Tom Roberts mittlerweile auch mit Johnny Marr zusammen gearbeitet hat macht Sinn: Seit den Smiths hat es keine englische Gitarrenband mehr gegeben, die sich abseits der typischen Klischees ihren eigenen musikalischen Weg sucht. Wenngleich auch auf eine andere Weise als die legendären Vorreiter. Dass die Band durch unermüdliches Live-Spielen ihren Sound bereits definiert hat, zahlt sich zudem aus: Füllstücke wie auf vielen angesagten Brit-Pop-Debüts findet man hier nicht. Für ein Next Big Thing sind die Cranebuilders zwar zu wenig glamourös – eine der wichtigsten neuen britischen Bands dürften sie indes sicherlich sein.
„Sometimes You Hear Through Someone Else“ von Cranebuilders erscheint auf Skinny Dog/Broken Silence.