Das war schon seltsam, bereits 1999 erschien in Lateinamerika „Sólo De Noche“, doch es dauerte lange sechs Jahre, bis das Debüt-Album von No Te Va Gustar auch bei uns erhältlich war. Mit dem Nachfolger „Aunque Cueste Ver El Sol“ dagegen gab es weniger Probleme, via Übersee Records steht es (über-)pünktlich zur warmen Jahreszeit in den Läden und dürfte auf einigen der kommenden Open-Air-Partys, Bagggersee-Tapes und Sommer-Szenen für beste Unterhaltung sorgen. Denn wie schon auf dem Vorgänger gibt es auch auf „Aunque Cueste Ver El Sol“ einen bunten und tanzbaren Mix aus Ska, südamerikanischer Folklore, ein wenig Punk, etwas Reggae und einer Menge Flair und Tradition. Die Uruguayer verstehen es, diese Stile immer gekonnt und niemals gewollt zu kombinieren, sie wissen, wann es genug ist und machen nicht den Fehler, zu übertreiben. Weder mit dem interkontinentalen Cross-Over, noch mit dem Tempo – schnellere Songs wie „No Te Quiero Aca“ oder „Ya Entendi“ wechseln sich mit langsamen, dezent melancholischen Nummern („Solo“, „Al Vacio“) ab und vereinen sich zu einem runden Ganzen. In ihrer Heimat Uruguay sind sie damit schon eine ganz große Nummer, werden mit Platin veredelt und machen auf Festivals mit 200.000 Zuschauern den Headliner – bei uns stehen sie noch in den Startlöchern. Wie der Frühling…
„Aunque Cueste Ver El Sol“ von No Te Va Gustar erscheint auf Übersee/Alive.