Robert Love ist einer der Love-Brüder, die hinter dem Projekt Alabama 3 stecken. (Larry Love arbeitet z.Z. mit Sandy Dillon zusammen.) Auf seinem Solo-Debüt lässt Robert alles im Schrank, was Alabama 3 im Prinzip auszeichnet (besonders die Elektronik und die Psychedelia) und besinnt sich ganz auf seine songwriterischen Qualitäten. Auch wenn sich mancher verkappte Gospel-Track auf dem neuen Werk findet: Seinen Predigermantel hat Robert hier ebenfalls abgelegt und versucht sich stattdessen – nicht ohne Erfolg – als schmachtender Crooner. Geblieben sind lediglich seine wahrlich beeindruckende Stimme und der subversive Witz, mit dem er seine Umwelt offensichtlich wahrnimmt. Was angesichts der beißenden Schärfe der Alabama 3-Elaborate hier überrascht, ist die Tatsache, wie leicht man Love den Songwriter zwischen Blues, Rock’n’Roll und Country hier abnimmt. Love klingt so, als habe er nie anderes gemacht. Auch wenn manches Stück nur haarscharf an der Parodie vorbeischrammt: „Ghost Flight“ ist tatsächlich eine unterhaltsame Singer- / Songwriter-Scheibe geworden.
„Ghost Flight“ von Robert Love erscheint auf One Little Indian/Rough Trade.